Darum kommt es zu Erektionsproblemen

Eine erektile Dysfunktion kann sowohl durch psychische als auch organische Ursachen hervorgerufen werden. Die körperlichen Ursachen können dabei durch psychische Faktoren wie Versagensängste verstärkt werden. In den meisten Fällen gehen aber psychische und organische Ursachen einher und bedingen sich gegenseitig.

Im Laufe der Jahre kommt es dabei zu einer Verschiebung der Ursachen. In jüngeren Jahren spielen eher psychische Ursachen für Erektionsstörungen verantwortlich, bei älteren Männern hingegen oftmals organische Ursachen. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann in manchen Fällen Impotenz und Erektionsstörungen auslösen.

Psychische Ursachen der erektilen Dysfunktion

Eine Erektion wird normalerweise durch einen sexuellen Reiz im Gehirn verursacht, der durch Abgabe von Nervensignalen, die über das Erektionszentrum im unteren Rückenmark eine entsprechende Erektion auslösen. Sind psychisch bedingte Ursachen für die Potenzstlrungen verantwortlich, kommt es trotz eines sexuellen Reizes nicht zur Abgabe der gewünschten Nervensignale.

Oft sind Probleme in der Partnerschaft für Erektionsprobleme verantwortlich. Dazu zählen unterschiedliche sexuelle Vorlieben, übersteigerte sexuelle Erwartungen an den Partner, fehlende Kommunikation oder Kritik an der sexuellen leistungsfähigkeit des Partners. Aber auch Stress auf Arbeit, Arbeitslosigkeit oder finanzielle Sorgen drücken auf die sexuelle Leistungsfähigkeit. Zudem können Unerfahrenheit in Sachen Sex/Erotik oder religiöse Einschränkungen zu psychischen Blockaden und in der Folge zu Erektionsstörungen führen.

Andere Gründe für erektile Dysfunktion können Depression, sexueller Missbrauch oder traumatische sexuelle Erfahrungen sein. Durch die negativen Erlebnisse beim Sex verstärken sich die psychischen Ursachen. Durch die sexuellen „Misserfolge“ geraten Männer in eine Art Teufelskreislauf, der ohne Hilfe von außen kaum zu durcbrechen ist.

Organische Ursachen der erektilen Dysfunktion

Die organischen Ursachen für Impotenz sind ähnlich vielfältig wie die psychischen Ursachen. Wie auch bei den psychischen Auslösern für Impotenz kann es auch bei den organischen Gründen zu einer gegenseitigen Verstärkung der nachfolgend genannten Ursachen kommen.

Durchblutungsstörungen

Zu den häufigsten Ursachen von Potenzstörungen gehören Durchblutungsstörungen. Diese können den Penis bzw. die schwellkörper vorkommen und werden z.B. durch Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Übergewicht, Rauchen oder Bluthochdruck hervorgerufen. Auch eine Gefäßverkalkung (allgemeine Arteriosklerose) kann für Erektionsstörungen verantwortlich sein.

Sowohl Penis als auch Schwellkörper reagieren empfindlich auf Durchblutungsstörungen. In diesen Fällen können Impotenz/Erektionstörungen ein Warnhinweis auf ernsthafte Erkrankungen wie fortschreitende Gefäßschädigungen, Schlaganfälle oder Herzinfarkte sein.

Gefäßschädigungen werden vor allem durch Rauchen, Bewegungsmangel, erhöhte Blutfettwerte oder Übergewicht hervorgerufen.

Schäden an Penis/Schwellkörpern

Damit eine Erektion erfolgreich aufgebaut werden kann, muss der Penis funktionstüchtige Schwellkörper haben. Normalerweise füllen diese sich bei sexueller Stimulation mit Blut und es kommt zu einer Erektion.

Kommt es an der glatten Muskulatur der Schwellkörper zu einem starken Verlust von Muskelzellen, ist es der Muskulatur nicht mehr möglich, den Blutstau in den Schwellkörpern ausreichend zu unterstützen und eine zufriedenstellende Erektion des Penis bleibt aus.

Ein besonderer Risikofaktor für Erektionsprobleme stellt die Dauererektion (Priapismus) dar. Dazu kommt es gelegentlich bei Thrombosen, Psychopharmaka oder wenn zu viele potenzsteigernde Medikamente eingenommen werden.

Ursachen von Erektionsproblemen

Entzündungen von Hoden und Prostata

Als Ursache für Erektionsstörungen kommen auch Entzündungen von Prostata, Hoden oder Nebenhoden in Frage. Entzündungen von Hoden und Nebenhoden sind häufig durch aufsteigende Bakterien oder Viren bei Harnwegsinfekten oder Entzündungen der Prostata verursacht. Das Bakterium E. Coli verursacht zum Beispiel Entzündungen der Prostata.

Hormonstörungen

Testosteron ist DAS männliche Hormon – und spielt auch bei der Erektion eine große Rolle, denn für diese ist ein ausreichend hoher Testosteronspiegel wichtig. Ab dem 40.Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel bei Männern kontinuierlich (Andropause genannt).

Auch jüngere Männer können von einem Testosteronmangel betroffen sein, meist verursacht durch einen Hypogonadismus. Man spricht davon bei einer Funktionsstörung der Hoden, die beim Mann Großteils für die Bildung von Testosteron verantwortlich sind. Auch wenn der Hormonspiegel Prolaktin zu hoch ist, können Potenzstörungen hervorgerufen werden.

Das Hormon ist normalerweise bei Frauen nach der Schwangerschaft für die Milchbildung verantwortlich. Aber auch Männer bilden geringe Mengen des Hormons. Durch eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse oder die Einnahme bestimmter Psychopharmaka kann der Prolaktinspiegel bei Männern jedoch stark ansteigen.

Schäden am Nervensystem

Eine Erektion braucht eine entsprechende Stimulation die über Nervenimpulse erfolgt. Um dies zu gewährleisten müssen die Nervenbahnen vom Gehirn zum Penis intakt arbeiten. Gibt es Schäden an Nerven- bzw. Nervenbahnen, z.B. durch Bandscheibenvorfälle, Operationen oder Unfälle, kann dies zu Erektionsproblemen führen.

Nervenschäden können auch durch übermäßigen Alkoholkonsum oder eine Zuckerkrankheit hervorgerufen werden. Krankheiten wie Parkinson, Multiple Sklerose oder Alzheimer beeinträchtigen ebenfalls die Fähigkeit zur Erektion.

Ebenso kommen Schlaganfälle als Ursache in Frage, denn sie schädigen in manchen Fällen die Nervenstrukturen im Gehirn dauerhaft oder temporär.

Medikamente

Es gibt auch eine Reihe von Medikamenten die bei längerer Einnahme zu Erektionsstörungen führen können. Dazu zählen:

  • Blutdrucksenker
  • Herzmedikamente
  • Blutfett- und Cholesterinsenker
  • einige Antidepressiva
  • Entzündungshemmer wie Kortison