Impotenz durch Fahrradfahren? Wir klären auf!

Bewegung, insbesondere Sport, sind nicht nur gut für Körper und Geist, sondern auch eine sehr gte vorbeugende Maßnahme gegen Erektionsstörungen. Doch wie so oft, bei falscher Ausführung oder einem zu viel, kann es zu negativen Folgen für die Gesundheit kommen. Damit sind nicht nur Sportunfälle gemeint, sondern z.B. auch die Frage: Gefährdet Fahrradfahren die männliche Potenz?

Es ist noch nicht allzu lang her, da hat Radsport Millionen Menschen vor dem Bildschirm begeistert. In Deutschland brach ein regelrechter Rad-Boom aus, der auch durch die Doping-Skandale keinen Abbruch erlitt. Fahrradfahren ist umweltfreundlich, hält fit und man sieht eine Menge mehr als aus dem Auto heraus.

Doch beim Thema Radfahren und Potenz, gibt es eine ganze Reihe von Gerüchten und Halbwahrheiten. So sind viele Männer davon überzeugt, dass zu viel Radfahren impotent macht. Medizinisch gesehen, wenn man es ganz streng nimmt, ist das sogar durchaus möglich. Bei Radprofis konnte in einer Reihe von Untersuchungen festegestellt werden, dass auffallend viele Sportler direkt nach einem Wettkampf mit Erektionsproblemen zu kämpfen hatten. Diese sind jedoch nur temporät aufgetreten und nach etwa einer Woche wieder weg gewesen.

Der Grund dafür liegt in der unnatürlichen Haltung, die ebenso unnatürlich lang eingehalten wird. Die Belastungen die im Profi-Radsport in einem Rennen auftreten und der Druck des Sitzes auf die Genitalien führt leicht zu abgedrückten Nerven und Quetschungen. Zudem klagen Profi-Radsportler über ein Taubheitsgefühl zwischen den Beinen und stechenden Schmerzen im Unterleib.

Impotenz durch Radfahren?

Doch wie bereits weiter oben aufgeführt, treten diese Effekte nicht dauerhaft auf und werden zudem medizinisch gut begleitet. Absolut keine Gedanken müssen sich Männer machen, die ganz normal Rad fahren. Kein Freizeit-Radler wird auch nur annähernd so viel Zeit auf dem Rad verbringen wie ein Sportler, und auch nicht in der unnatürlichen Körperhaltung. Wer zudem noch auf einen gut passenden Sattel achtet, wird keinerlei Potenzstörungen entwickeln, sondern vielmehr die positiven Effekte der Bewegung für sich in Anspruch nehmen können.

Doch wie bereits erwähnt sind diese Effekte, insbesondere bei den medizinisch gut versorgten Leistungssportlern, nicht von Dauer. Außerdem ist das Problem bekannt, sodass vor allem im Profibereich mit speziell zugeschnittenem Equipment gearbeitet wird. Wer also gelegentlich Fahrrad fährt und außerdem einen ordentlichen Sattel ausgewählt hat, wird keine Potenzprobleme entwickeln, sondern vielmehr die positiven Effekte der Bewegungen bemerken.

Update 18.06.2020

Erektionsprobleme durch Radfahren? Das hilft!

Bei diesen Anzeichen sollten Sie sich Hilfe vom Experten holen:

  • andauerndes Taubheitsgefühl des Penis über mehrere Tage oder Wochen
  • andauernde Erektionsprobleme über mehrere Tage oder Wochen
  • schmerzhafte Schwellungen der Haut und Unterhaut
  • Schmerzen beim Sitzen
  • schmerzhafte Orgasmen
  • entzündete Haut bis hin zu Abszessen

Wann sollte man als Radfahrer zum Arzt gehen?

Alle (Schmerz)-Symptome sind Warnsignale des Körpers und können als Hilferuf interpretiert werden. Der Körper sagt damit, dass etwas nicht stimmt. Es ist daher weder vernünftig noch sinnvoll, Schmerzen als natürliche Begleiterscheinung des Radsports einfach hinzunehmen. Ein tauber Penis gehört definitiv nicht zum Radfahren dazu. Sollten Sie Schmerzen oder ein Taubheitsgefühl beim Radfahren haben, dann gehen Sie zu einem Spezialisten.

Was können die Folgen sein?

Wer die Warnhinweise seines Körpers nicht beachtet, gefährdet seine Gesundheit. Beim Radfahren kann dies unter Umständen erst Jahre später zum Tragen kommen. Umso heumtückischer ist das, da die Probleme oft chronisch werden und eine Behandlung nicht mehr möglich ist. Keinem Mann kann daran liegen, chronische Schmerzen zu haben, Erektionsprobleme zu haben, Beschwerden beim Wasserlassen oder ein Taubheitsgefühl im Intimbereich. Ganz zu schweigen davon, sich einer Operation zu unterziehen.

Kann ein schlecht passender Sattel zur Impotenz führen?

Eindeutig JA! Es gibt eine Vielzahl von Pubilkationen und medizinischen Studien die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. Natürlich muss ein solcher Sattel nicht zu Erektionsstörungen führen, aber er kann es.

Links: Zu hohe Belastung im Dammbereich

Richtige und falsche Belastung im Dammbereich beim Mann

Wie sieht der richtige Sattel aus?

Ein Sattel sollte individueller sein, anatomisch und physiologisch. Physiologie bezieht die Beweglichkeit, Bewegungsdynamik, Kraftentfaltung und das Wahrnehmen bzw. Empfinden von Vorgängen des eigenen Körpers (wie Schmerz, Druck, Taubheitsgefühl usw.) ein. Für den einen Mann fühlt sich ein konvex geformter, schmaler und harter Sattel ohne Polster oder mit einem Loch gut an, weil er bei seinen Radtouren konstant 250 Watt Tretleistung mit 65 Kg Körpergewicht schafft. Dabei wird er quasi aus dem Sattel gehoben und zeigt keine Symptome an. Für die meisten anderen Männer wird dieser Sattel jedoch problematisch.

Medizisch steht jedoch eines fest! Egal welche Form der Sattel hat, sollte er keinen großen Druck auf die Weichteile des Dammbereichs ausüben. Es gibt Sättel, die Ihnen genau das gewährleisten. Der optimale Sattel passt in seiner Breite zum Abstand der Sitzbeinhöcker des Fahrers, damit diese stabil darauf liegen können. Die Auflagefläche der Sitzbeinhöcker sollte spürbar höher liegen, als der Dammbereich, damit dieser maximal entlastet wird. Das wird durch einen gleitenden Niveau-Unterschied, oder auch Stufe nach vorne und mittig erreicht.

Weiterhin sollte der Sattel im Sitzbereich eher plan als konvex sein, da diese mit deutlich abfallenden Seiten trotz passender Breite häufig zu einer Kompression der Strukturen im Damm und zu einem schmerzhaften Auseinanderspreizen der Sitz- und Schambeine führen. Achten Sie auf eine ergonomische Flexibilität bzw. Materialdynamik. So kann sich Ihr Körper optimal an den Sattel anpassen.

Quellen

  1. Urologische Symptome und Gefährdung durch Radfahren URL: speed-ville.de, (Stand 18.06.2020)
  2. Penile Perfusion und Fahrradsport. Dr. Frank Sommer 2001 URL. germanjournalsportsmedicine.com (Stand 18.06.2020)
  3. Gefahr für die Männlichkeit. Wissenschaft.de URL. wissenschaft.de (Stand 18.06.2020)