Wenn zu viel Alkohol Erektionsstörungen auslöst

Kann ich ein Glas Bier trinken und trotzdem im Bett meinen Spaß haben?

Im folgenden Artikel geht es darum, welchen Einfluss Bier oder Wein auf die Erektion haben. Es ist ein schmaler Grat zwischen enthemmender und hemmender Wirkung, ganz zu schweigen von den langfristigen Schäden durch Alkohol. Aber erfahren Sie mehr…

Alkohol hat je nach Menge einen unterschiedlichen Einfluss auf das Sexleben. Bei geringen Mengen hat Alkohol einen durchaus positiven Einfluss auf die Sexualität. Doch dieser Effekt kann schnell ins Negative umschlagen und aus dem Enthemmer Alkohol wird der Verhinderer Alkohol.

Alkohol und Sex

Alkohol in niedriger Dosierung

Wie man Alkohol verträgt ist von Mann zu Mann sehr verschieden. Neben der körperlichen Verfassung und der Statur hängt dies auch von der Tagesform ab. Unter einer niedrigen Dosierung versteht man ein Glas Bier, Wein oder Sekt.

In niedriger Dosierung wirkt Alkohol

  • enthemmend
  • euphorisierend
  • angstlösend
  • schmerzlindernd
  • die Sensibilität dämpfend.

Die Wirkung von Alkohol kennt wohl jeder. Bei Feiern oder Festen kann man gut beobachten, wie am Anfang die Stimmung ausgelassen und zunehmend enthemmt ist. Viele Menschen trauen sich mit etwas Alkohol mehr zu, flirten offensiver und trauen sich sexuell mehr zu.

Alkohol in höherer Dosierung

Ab einem gewissen Pegel, der von Mensch zu Mensch verschieden ist, schlägt die Wirung von Alkohol jedoch um.

  • Alkohl hat dann eine (schmerz)dämpfende Wirkung, man spürt einfach weniger.
  • Die enthemmende Wirkung nimmt zu, während die angstlösende Wirkung bleibt.
  • Die Stimmung schlägt von euphorisierend in depressiv um.

Wenn Alkohol täglich konsumiert wird, verstärken sich diese Wirkungsweisen. Etwa ein Viertel der deutschen Männer nimmt mehr als 400 g reinen Alkohol pro Woche zu sich. Das ist umgerechnet eine Flasche Wein pro Tag – und das sieben Mal in der Woche.

Sicher kennen viele Männer das: Das Alkohol schon einmal das eigene Sexleben beeinflusst hat. Studien haben ergeben, dass ab einem Blutalkoholspiegel von etwa 0,4 bis 0,5 Promille die ersten Aussetzer im Bett passieren. Bei über 1 Promille kommt es zu schweren Erektionsstörungen die zu starken Beeinträchtigungen beim Sex führen.

Vor allem bei dauerhaften Alkoholkonsum kommt es zu langfristigen Folgen für die Potenz. Ab einem durchschnittlichen Konsum von 40 g pro Tag, dass entspricht etwa 1,5 Liter Bier, 0,5 Lieter Wein oder 3 doppelten Schnäppsen, sollten Sie über Ihren Alkoholkonsum nachdenken.

Diese Auswirkungen hat Alkohol auf den Körper

Auswirkungen auf das Sexleben

Die beschriebenen Effekte wirken sich auch auf das Sexleben aus. Für eine große Zahl von Menschen bedeutet Sex auch Ängste. Bei Männern sind es Versagensängste, bei Frauen eher Penetrationsängste. Allgemein kann man sagen, dass die Angst, die Erwartungen des Partners nicht zu entsprechen, zunehmen. Durch die enthemmende Wirkung von Alkohol glauben viele Menschen, diese eigenen Grenzen und Hemmungen überschreiten zu können.

Aus dieser Perspektive kann kann der Wirkung von Alkohol was Positives abgewinnen. Ist die dämpfende Wirkung gering, die euphorisierende und enthemmende Wirkung jedoch bereits fortgeschritten, wird die Sexualität als besonders positiv wahrgenommen. Alkohol wirkt jedoch bereits in niedrigen Dosierungen dämpfend – was negative Auswirkungen auf die Libido hat. Je mehr Alkohol man konsumiert, desto größer ist die dämpfende Wirkung und das Lustempfinden nimmt weiter ab.

  • Bei Männern äußert sich das in Erektionsstörungen, aber auch in Orgasmusschwierigkeiten.
  • Bei Frauen verringert sich das Lustempfinden. Es kommt zu Erregungsstörungen und körperlichen Symptomen wie einer trockenden Scheide.

Wann Alkohol einen positiven oder negativen Einfluss hat, lässt sich nur sehr schwer dosieren. Zum einen hängt das stark von der Tagesverfassung ab, zum anderen kann man bereits zu viel Alkohol getrunken haben und es kommt genau zu der Situation, vor der man Angst hat.

Wenn Alkohol die Ängste besiegen soll

Diese Situation ist oft der Beginn eines Teufelskreislauf. Die Angst vor Erektionsproblemen, bringt einen dazu Alkohol zu trinken. Doch genau dieser Alkoholkonsum bringt in seiner Häufigkeit die sexuellen Störungen wieder. In der Folge kann es zu dauerhaften Erektion-, Ejakulations- oder Erregungsstörungen kommen.

Alkohol mit seiner enthemmenden Wirkung wird sowohl am Anfang einer Beziehung als auch bei langjährigen Partnerschaften bewusst eingesetzt. Die Motivation dahinter ist jedoch verschieden. Am Anfang möchte man enthemmt sein, um dem anderen erotisch nahe sein zu können, in langjährigen Parterschaften soll er enthemmend wirken, um den Geschlechtsverkehr hinter sich zu bringen. Vor allem bei Frauen ist das oft der Fall, was zu einer zunehmenden Entfremdung in der Beziehung führt.

Folgen von zu viel Alkohol

Folgen für den Körper

Polyneuropathie: Alkohol schädigt die Nerven

Bei Menschen die regelmässig zu viel trinken, werden die Nervenzellen zunehmend in Mitleidenschaft gezogen, denn Alkohl wirkt wie ein starkes Nervengift. Die Nervenzellen sterben mit der Zeit ab, was zur Folge hat, dass die Nervensignale nicht mehr richtig weitergeleitet werden. Das gilt auch für die Nervenreize, die bei der Erektion eine grundlegende Rolle spielen.

Hormonstörungen: Alkohol verweiblicht den Körper

Wird regelmässig zu viel getrunken, leidet auch der Hormonhaushalt. In der Folge sinkt der Testosteronspiegel und es kommt zu einer Verweiblichung des Körpers. Das kann sich u.a. in Brustansätzen äußern. Ein niedriger Testosteronspiegel kann aber auch zu einer Abschwächung der sexuellen Lust führen.

Psychische Erkrankungen

Alkoholabhängige leiden sehr oft unter psychischen Erkrankungen, vor allem unter Depressionen. Um diese zu bekämpfen, wird wiederrum häufig zur Flasche gegriffen. Anderenfalls gibt es wieder Fälle, in denen der mit Alkohol verbundene soziale Absturz und Selbsthass zum Auslöser von Depressionen wird.

Oft bedingen sich Depressionen und sexuelle Störungen gegenseitig Für Depressionen sind eine gewisse Antriebslosigkeit charakteristisch, die sich auch auf die sexuelle Lust auswirkt.

Wege heraus

  1. Auch wenn es schwer fällt, aber verzichten Sie auf Alkohol. Hemmungen, die Sie mit Alkohol belämpfen wollen, haben einen Ursprung. Es wäre besser diese Probleme durch Beratungsgespräche oder eine Therapie abzubauen. Nicht jede Hemmung ist schlecht, denn oft ist sie eine wichtige Schutzfunktion. Bauen Sie die Hemmungen dort ab wo sie problematisch sind – und belassen Sie die, wo sie einen positiven Effekt ausüben.
  2. Obwohl wir nach außen in einer aufgeklärten, offenen Welt leben, so sind Fragen doch oft nicht erlaubt oder erwünscht. Allzu gern werden unbequeme Themen nach wie vor totgeschwiegen oder tabuisiert. Das führt dazu, dass es gerade in Sachen Sex und Erektionsstörungen zu viele Fehlinformationen und sexuelle Mythen gibt.
  3. Sexualstörungen sind eine Erkrankung und haben nicht mit Versagen zu tun. Lassen Sie nicht zu, dass es um Leistung geht, die sich beliebig und auf Knopfdruck an und ausschalten lässt. Auch wenn er immerpotente Mann durch Werbung und Medien vorgegaukelt wird, so hat das doch nichts mit der Realität zu tun. Eine gewisse Gelassenheit und Entspanntheit hilft Ihnen viel weiter als Druck. Versuchen Sie also eine Umgebung aufzubauen, in der Sie entspannen können – ohne auf Alkohol zurückgreifen zu müssen.

5 Fakten die Sie wissen sollten

Ein Aussetzer wegen Alkohol muss noch kein Grund zur Sorge sein

Wenn man einmal zu tief ins Glas geschaut hat und es mit der Erektion nicht klappt, ist das erstmal kein Grund zur Sorge. Der daraus resultierende Aussetzer kann eine einmalige Sache sein. Vorsicht ist trotzdem geboten: Wer regelmässig Alkohol konsumiert, der schädigt auch regelmässig den Körper. Die Folge können langfristige hormonelle Veränderungen und dauerhafte Erektionsstörungen sein.

Alkohol-bedingte Aussetzer lassen sich nicht vorhersagen

Ob es zu einem Aussetzer kommt oder alles wie am Schnürchen läuft kann im Vorhinein nicht gesagt werden. Es gibt noch keine langfristige Studie, die sich mit den Auswirkungen von Alkohol auf die Potenz auseinandersetzt. Es gibt durchaus Männer, die selbst nach einer ganzen Flasche noch eine normal harte Erektion bekommen, während andere bereits nach einem Glas nicht mehr können. Das Alter, Konstitution, Stoffwechsel und Tagesform haben einen großen Einfluss auf die Erektionsfähigkeit.

Es dauert seine Zeit

Wenn der Alkohol erstmal im Blut ist, muss er vom Körper Schritt für Schritt abgebaut werden. Je nach Alkoholspiegel kann das viele Stunden dauern. In dieser Zeitspanne wird es schwer möglich sein, eine normale Erektion zu bekommen. Wie lange das dauert, ist von Mann zu Mann verschieden. In den seltensten Fällen ist mit einer Wunderheilung noch in der selben Nacht zu rechnen.

Welche Art von Alkohol ist egal

Erektionsprobleme wegen Alkohol können durch jegliche Art von Alkohol hervorgerufen werden. Ob Bier, Wein, Cocktails oder Mischgetränk, es ist egal was Sie trinken – trinken Sie davon nicht zu viel um im Bett Ihren Mann zu stehen.

Frauen – zwischen Verständnis und…

Das Männer mal einen zu viel trinken und es deshalb mit der Erektion nicht klappt passiert nun mal. So lange es nicht ständig geschieht, sollten Frauen versuchen es abzuhaken. Selbst die größten erotischen Verführungskünste werden nicht zu einer Erektion führen, es wird nicht klappen. (Mehr Informationen für Frauen erhalten Sie hier)

Fazit

Die Frage wie viel Alkohol noch okay ist, und wann es zu viel ist, kann nicht ohne weiteres beantwortet werden und ist von Mann zu Mann verschieden. Ein Aussetzer bei einem Glas zu viel ist durchaus normal und kein Grund zur Beunruhigung. Sollten die Störungen jedoch häufig nach Alkoholgenuss auftreten, sollten Sie sich ernsthafte Gedanken machen. Die negativen Auswirkungen von Alkohol schlagen sich dann auch auf Ihr Sexleben nieder. Verzichten Sie auf Alkohol und genießen Sie Ihr Liebesleben!

Quellen

  • Alkohol und Sexualität. URL: kenn-dein-limit.info (Stand 10.09.2020)
  • Alkohlkonsum und die Auswirkungen auf die Sexualität. URL: sexpedmedia.com (Stand 10.09.2020)
  • Grinshpoon A1, Margolis A, Weizman A, Ponizovsky AM.: Sildenafil citrate in the treatment of sexual dysfunction and its effect on quality of life in alcohol dependent men: preliminary findings. In: National Center for Biotechnology Information, U.S. National Library of Medicine. URL: www.ncbi.nlm.nih.gov (Stand 10.09.2020)
  • Leslie SJ1, Atkins G, Oliver JJ, Webb DJ.: No adverse hemodynamic interaction between sildenafil and red wine. In: National Center for Biotechnology Information, U.S. National Library of Medicine. URL: www.ncbi.nlm.nih.gov (Stand 10.09.2020)
  • Bijil Simon Arackal and Vivek Benegal: Prevalence of sexual dysfunction in male subjects with alcohol dependence. In: National Center for Biotechnology Information, U.S. National Library of Medicine. URL: www.ncbi.nlm.nih.gov (Stand 10.09.2020)
1 Kommentar

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  1. […] Symptome dieser Ursachen. Während der Arzt den oder die eigentlichen Auslöser (Diabetes, Stress, Alkohol, Rauchen u.s.w.) behandeln möchte, wollen die meisten Männer eine schnelle Behandlung der […]

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Viagra kaufen - Online Apotheke für Männer
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 by Anonymous
Alkoholbedingte Erektionsprobleme

Herr Höppner, "leider" kenne ich mich mit diesem Thema nur allzu gut aus. Ich selbst bin seit 6 Jahren trockener Alkoholiker. Während meiner dunklen Zeit hatte ich am Anfang oft, später ständig mit Erektionsproblemen zu tun und an ein normales Sexleben war nicht zu denken. Aus der Sicht meiner Ex-Frau nur allzu verständlich, aber ich selbst war auch gar nicht dazu in der Lage, mein Körper nicht, aber auch mein Kopf nicht. Man befindet sich in einem Strudel der einen ständig nach unten zieht und kommt nicht raus.

Erst durch einen Krankenhausaufenthalt kam für mich die harte Erkenntnis. Spät, aber aus heutiger Sicht nicht zu spät. Mit Viagra habe ich wieder ein normales Sexleben mit meiner neuen Partnerin finden können, wofür ich sehr dankbar bin.

 by Robert
kenne ich

Diese alkoholbedingten Aussetzer kenne ich. In meiner Sturm und Drang zeit habe ich öfter mal ein Glas zu viel getrunken und so wirklich viel lief danach im Bett nicht mehr. Da ich damals aber auch einige ONS hatte, war das natürlich nicht gerade optimal. Hab mich dann immer eingeschränkt und keine Probleme mehr. Von daher kann ich dem Artikel nur zustimmen. Inzwischen kenne ich meine Grenze und weiß gut einzuschätzen wann ich aufhören muss. wenn nicht, erinnert mich meine Frau dran. 😉